Die Musikkapelle Ursensollen entstand im Frühjahr 1984, nachdem sich sieben junge Musikerinnen und Musiker aus Ursensollen und Umgebung zu einer kleinen Gruppe zusammenfanden. Als Ausbilder dieser Jungen und Mädchen wurde Musiklehrer Ludwig Riedhammer sen. aus Michelfeld engagiert und die Gemeinde stellte ein Klassenzimmer in der Volksschule Ursensollen zur Verfügung. Bald darauf konnten weitere interessierte Schülerinnen und Schüler für die Musikkapelle geworben werden, so dass dann beginnend mit dem Schuljahr 1984/1985 im September mit dem Musikunterricht begonnen werden konnte.
Bereits zu Weihnachten konnten die jungen Leute ihren stolzen Eltern im Rahmen einer kleinen Weihnachtsfeier am 21.12.1984 in der Volksschule die ersten Weihnachtslieder vorspielen, wo dann auch der endgültige Beschluss gefasst wurde, die Musikkapelle Ursensollen zu gründen. Das Amt des Gründungsvorstandes übernahmen Dr. Günther Schatz (1. Vorsitzender), Alfred Dehling (2. Vorsitzender) und Xaver Neger (Kassier).
Im Jahr 1985 konnte die kleine Musikgruppe bereits einige öffentliche Auftritte, wie ein Geburtstagsständchen für Dr. Joseph Schatz oder die Einweihung des Gedenkkreuzes der DJK Wanderfreunde, übernehmen.
Zum Muttertag gab die Musikkapelle ein kleines Ständchen im Gehrhof. In den folgenden Jahren entwickelte es sich zur schönen Tradition, dieses Muttertagsständchen abwechselnd in Ursensollen, Hohenkemnath und Hausen abzuhalten.
Außerdem übernahm die Kapelle im November 1985 die musikalische Gestaltung des Volkstrauertages in Hohenkemnath. Auch dieser Auftritt ist seit 1985 jedes Jahr ein fester Termin der Musikkapelle.
Die Proben fanden jeden Donnerstag in einem Klassenzimmer in der damaligen Grund- und Hauptschule in Ursensollen unter der Leitung von Ludwig Riedhammer sen. statt.
Nach und nach wurden Notenmaterial und verschiedene Instrumente, wie zum Beispiel eine Marschtrommel mit Becken angeschafft. Mit Unterstützung von Rektor Rudolf Frenzel wurde für die Aufbewahrung der Instrumente und Noten in der Schule ein Wandschrank gebaut.
Neben verschiedenen Auftritten in der Gemeinde konnte mit Unterstützung der Knabenkapelle Auerbach im November 1987 erstmals ein Konzert in der Mehrzweckhalle in Ursensollen gestaltet werden, das seit diesem Zeitpunkt ebenfalls ein fester Termin im Jahreskalender der Kapelle ist.
Im selben Jahr 1987 wurde auf Initiative des 1. Vorsitzenden Dr. Günther Schatz für die Musikerinnen und Musiker eine Oberpfälzer Tracht ausgesucht, die dann im Mai 1988 anlässlich des traditionellen Muttertagsständchens der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Im Jahr 1990 schaffte man eine zweite Tuba und ein komplettes Schlagzeug an.
Schon bald konnte die Musikkapelle verschiedene Auftritte sowohl in der Gemeinde als auch im Landkreis bestreiten. Den ersten Auftritt im Ausland bewältigte die Kapelle im März 1991. Die Musikerinnen und Musiker waren durch die Vermittlung des 1. Vorsitzenden Dr. Günther Schatz in der Stadt Klitimagh in Irland eingeladen, den St. Patrick´s Day zu gestalten. Ein Gegenbesuch der irischen Gastgeber erfolgte im November. Die Reise nach Irland konnte im Jahr 1995 wiederholt werden.
Im September 1993 bezog die Musikkapelle endlich den neuen Proberaum im Dachgeschoss der Post in Ursensollen, der von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wurde. Jetzt war es möglich, das Schlagzeug im Proberaum aufgebaut zu lassen und den Musikunterricht und die Proben unabhängig vom Schulbetrieb abzuhalten. Auch das inzwischen umfangreiche Notenmaterial fand in einem kleinen Nebenraum Platz.
Kurz nach dem Einzug in den neuen Proberaum übernahm Stefan Neger, der als „Eigengewächs“ der Kapelle inzwischen verschiedene Ausbilderkurse abgelegt hatte, einen Teil der Proben. Im Januar 1996 übergab Ludwig Riedhammer altersbedingt den Taktstock an Stefan Neger, der nun als Dirigent und Ausbilder die Kapelle leitete.
Dieser Wechsel brachte frischen Wind in die Kapelle und Stefan Neger schaffte es, den Leistungsstand weiter zu steigern und erstmals im Jahr 1997 diesen in einem Wertungsspiel unter Beweis zu stellen.
1999 nahm Dr. Günther Schatz nach 15-jähriger Amtszeit als Gründungsvorstand seinen Abschied. Als neuer Vorsitzender stellte sich Bernhard Schmaußer zur Verfügung. Durch sein Engagement wurde die Kapelle im Januar 2001 ausgesucht, das Land Bayern musikalisch auf der Landwirtschaftsmesse „Grüne Woche“ in Berlin zu vertreten.
Jahr für Jahr versuchte Stefan Neger durch unermüdliches Engagement und in Zusammenarbeit mit der Vorstandschaft den Leistungsstand der Musikerinnen und Musiker auszubauen und zu verbessern. Dabei musste der Verein immer wieder den meist beruflich bzw. ausbildungsbedingten Weggang von Leistungsträgern verkraften.
Das Jahr 2005 wurde überschattet durch den viel zu frühen Tod des 1. Vorsitzenden Bernhard Schmaußer. Angela Harbauer erklärte sich bereit, die Aufgaben der 1. Vorsitzenden zu übernehmen. Weitere „Mangel“-Instrumente wie eine Bassklarinette oder ein Baritonsaxophon konnten angeschafft werden.
Im Jahr 2007 wurde die Musikkapelle durch die Vermittlung von Stefan Neger eingeladen, am 6. International Junior Art Festival in Gangneung, Südkorea, teilzunehmen. Die Reise war für alle ein beeindruckendes Erlebnis, bei dem viele ganz neue kulturelle Eindrücke sammeln konnten.
Ende 2008 konnte die Musikkapelle die ehemalige Pfarrbücherei neben dem Probenraum im Dachgeschoß der Gemeinde als zweiten Unterrichtsraum beziehen. Im November 2008 freute sich die Kapelle über den Besuch des Blasorchesters aus Bolanden (Rheinland-Pfalz). Gemeinsam wurde das alljährliche Herbstkonzert in der neuen Aula der Schule in Ursensollen gestaltet. Der Gegenbesuch fand im April 2009 zum 50-jährigem Jubiläum des Musikvereins Bolanden e. V. statt.
Im Jahr 2009, zum 25jährigen Jubiläum, präsentiert sich die Musikkapelle Ursensollen mit 74 aktiven Musikerinnen und Musikern als wichtiger Kulturträger der Gemeinde. Neben der musikalischen Arbeit funktioniert auch das gemeinsame Miteinander. Die gewissenhafte Arbeit von Stefan Neger, der heute bereits seit 25 Jahren die Kapelle leitet, hat dabei einen erheblichen Anteil.
Die Musikkapelle blickt mit Stolz zurück auf die letzten 37 Jahre, ist aber auch für die Aufgaben der Zukunft bestens gerüstet.